Keine Kürzung oder Abschaffung der Witwenrente

*AWO und VdK Vorderpfalz fordern: *
*Keine Kürzung oder Abschaffung der Witwenrente*
*Kreisvorsitzender Holger Scharff: „ Der soziale Erhalt und die soziale Sicherheit und Gerechtigkeit muss erhalten bleiben „*
Einleitung
Die Witwenrente stellt für viele Menschen in Deutschland eine existenzielle Absicherung dar. Besonders für ältere Personen, die nach dem Tod ihrer Partner*in auf deren Rente angewiesen sind, ist sie ein zentrales Element der sozialen Sicherung. In der Vorderpfalz haben sich die Arbeiterwohlfahrt (AWO) sowie der Sozialverband VdK entschlossen gemeinsam und mit Nachdruck gegen Überlegungen zur Abschaffung oder Kürzung der Witwenrente Stellung zu beziehen. Beide Organisationen warnen eindringlich vor den sozialen Folgen, die mit einer Einschränkung dieser Leistung einhergehen würden.
Die Bedeutung der Witwenrente
Die Witwenrente ist Teil der gesetzlichen Rentenversicherung und sichert Hinterbliebenen nach dem Tod eines Ehepartners oder einer eingetragenen Lebenspartnerschaft einen Anspruch auf eine monatliche Rentenzahlung. Damit soll ein gravierender Einkommensverlust abgefedert und die Lebensgrundlage der Hinterbliebenen gesichert werden. Gerade ältere Menschen, die nach Jahrzehnten der Familien- und Sorgearbeit oftmals keine oder nur eine geringe eigene Rente erworben haben, sind auf diese Unterstützung dringend angewiesen.
Soziale Funktion: Die Witwenrente trägt wesentlich dazu bei, Armut im Alter zu verhindern und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Sie ist nicht nur finanzielle Leistung, sondern auch Ausdruck gesellschaftlicher Solidarität.
Hintergrund der aktuellen Diskussion
In den letzten Jahren werden im Zuge von Haushaltskonsolidierungen und Rentenreformen immer wieder Stimmen laut, die eine Kürzung oder sogar Abschaffung der Witwenrente ins Gespräch bringen. Die Argumente reichen von einer vermeintlichen Überprivilegierung der Hinterbliebenen bis hin zu demografischen Veränderungen und der Notwendigkeit, das Rentensystem zu modernisieren. Dabei wird jedoch häufig verkannt, dass die Lebensrealität vieler Betroffener weiterhin von finanziellen Unsicherheiten und fehlender Absicherung geprägt ist.
Forderungen der AWO und des VdK Vorderpfalz
1. Erhalt der Witwenrente: AWO und VdK sprechen sich klar für den uneingeschränkten Erhalt der Witwenrente aus. Sie fordern die Politik auf, bestehende Leistungen nicht anzutasten und stattdessen nach Wegen zu suchen, die Rentenversicherung nachhaltig und sozial gerecht zu gestalten.
2. Keine weiteren Kürzungen: Bereits in den vergangenen Jahren wurden Leistungen für Hinterbliebene mehrfach eingeschränkt – beispielsweise durch die Einführung der kleinen Witwenrente mit reduzierten Ansprüchen oder durch Anrechnungen von eigenem Einkommen. AWO und VdK betonen: Weitere Einschnitte würden vor allem Frauen, die nach wie vor seltener ein existenzsicherndes Einkommen erzielen, in existentielle Notlagen bringen.
3. Soziale Gerechtigkeit und Geschlechtergerechtigkeit: Die Organisationen machen darauf aufmerksam, dass die Witwenrente auch ein Instrument ist, um Benachteiligungen auszugleichen, die sich aus der traditionellen Rollenverteilung ergeben haben. Noch immer übernehmen Frauen zu einem großen Teil unbezahlte Sorgearbeit in Familie und Haushalt. Ihre Absicherung im Alter darf nicht weiter geschwächt werden.
4. Gesellschaftliche Verantwortung: Die AWO und der VdK fordern, dass die Gesellschaft weiterhin Verantwortung für diejenigen übernimmt, die nach einem Schicksalsschlag wie dem Verlust der Partner*in auf Solidarität angewiesen sind. Eine Schwächung der Witwenrente wäre ein fatales Signal – gerade vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft mit zunehmender Altersarmut.
Konkrete Auswirkungen möglicher Kürzungen
Sollte es zu einer Abschaffung oder erheblichen Einschränkung der Witwenrente kommen, hätte dies schwerwiegende soziale und gesellschaftliche Folgen:
·Steigende Altersarmut, insbesondere bei Frauen
·Sozialer Abstieg und Verlust der Selbstbestimmtheit vieler Betroffener
·Belastung der Angehörigen und des sozialen Umfelds
·Mehr Bedürftigkeit und Beanspruchung von Grundsicherungssystemen
·Wachsende gesellschaftliche Unsicherheit und Angst vor dem Alter
Begründung aus Sicht der Betroffenen
Zahlreiche Berichte von Betroffenen zeigen, wie sehr das System der Hinterbliebenenrente stützt. Viele haben ihr Leben lang in Partnerschaft gewirtschaftet, gemeinsam Vermögen gebildet und Aufgaben verteilt – oft zugunsten der Familie und zulasten eigener Erwerbskarrieren. Ein Wegfall der Witwenrente würde für diese Menschen einen gravierenden Bruch bedeuten, der nicht nur die wirtschaftliche Existenz, sondern auch die Würde und das gesellschaftliche Ansehen bedroht.
Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Solidarität
AWO und VdK betonen, dass Solidarität und gegenseitige Unterstützung zentrale Werte sind, die eine Gesellschaft zusammenhalten. Eine leistungsfähige und gerechte Sozialversicherung ist ein Ausdruck dieses Zusammenhalts. Die Hinterbliebenenrente ist kein Überbleibsel vergangener Zeiten, sondern weiterhin notwendig, um Lebensrisiken abzufedern und soziale Spaltung zu verhindern.
Forderung an die Politik
Die Organisationen wenden sich mit Nachdruck an die verantwortlichen Stellen in Bund und Land:
·Keine Kürzung oder Abschaffung der Witwenrente – im Gegenteil: eine Anpassung an aktuelle Lebensrealitäten und Bedarfe ist notwendig.
S Stärkere Berücksichtigung von Sorgearbeit und ungleich verteilten Erwerbsbiografien bei der  Rentenberechnung.
·Einbindung von Betroffenen und Sozialverbänden in Reformprozesse.
·Ein klares Bekenntnis der Politik zur sozialen Verantwortung gegenüber Hinterbliebenen.
Fazit
AWO und VdK Vorderpfalz setzen sich entschieden für den Erhalt und die Stärkung der Witwenrente ein. Sie sehen in ihr ein unersetzliches Instrument sozialer Gerechtigkeit, das den Zusammenhalt der Gesellschaft sichert und Armut im Alter verhindert. Eine Kürzung oder Abschaffung wäre nicht nur sozialpolitisch fahrlässig, sondern auch ein Verstoß gegen das Gebot der Solidarität und Menschlichkeit.
Nur durch entschlossenes Handeln und eine klare Absage an Kürzungen kann verhindert werden, dass die Schwächsten unter den Folgen der Reformen leiden.
Holger Scharff Kreisvorsitzender von AWO und VdK Vorderpfalz fordert deshalb:„ Keine Kürzung oder Abschaffung der Witwenrente “ !
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